Umwelt | Tansania

Worüber spricht man im Tanga-Distrikt? 

Vom ugandischen Albertsee bis an die tansanische Küste soll eine Erdölpipeline gebaut werden. Doch die EU meldet Umweltbedenken an

Ostafrika: Vom ugandischen Albertsee bis an die tansanische Küste im Norden soll eine neue Erdölpipeline gebaut werden. Im Tanga-Distrikt, jener Verwaltungsregion, in der die Pipeline einmal enden soll, ist dieses Projekt natürlich in aller Munde. Auch weil Hunderte Menschen aus 184 Dörfern für seine Umsetzung umziehen müssen.

Viele von ihnen haben bereits Entschädigungen erhalten. Im Herbst 2022 sorgte dann jedoch eine EU-Resolution für viel Unsicherheit. Sie macht sich angesichts des empfindlichen Ökosystems in der Region für einen Stopp des Bauprojekts stark.

Viele Menschen im Tanga-Distrikt sehen jedoch nicht ein, warum die EU nun plötzlich den Umweltverträglichkeitsprüfungen aus Tansania und Uganda widerspricht. Viele reden deshalb von Neokolonialisierung und haben das Gefühl, fremdgesteuert zu werden. Und gerade mit Blick auf die unsichere Energieversorgung waren die Hoffnungen in die neue Rohölquelle groß. Im Jahr 2025 sollte die Pipeline in Betrieb gehen. Doch nun gibt es viele Fragezeichen und großen Aufruhr.