Die aktuellen Debatten um den Islam und die Muslime in Deutschland, um deren Integrationsfähigkeit in die bundesdeutsche Gesellschaft und das politische System werden oft von Ideologien und Vorurteilen getragen. Um diese Strömungen unter wissenschaftlichen Vorzeichen aufzuspüren und zu dokumentieren, beleuchten renommierte Autoren verschiedene Aspekte der Islamfeindlichkeit – vom europäischen Islamhass der vergangenen Jahrhunderte bis hin zur heutigen Hetze im Cyberspace. Der Band enthält Aufsätze unter anderem von Y. Michael Bodemann, Navid Kermani und Jürgen Leibold er beleuchtet die Politik von CDU und CSU sowie die Positionen der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland und untersucht durch ihre „Islamkritik“ prominent gewordene Autoren wie Henryk M. Broder, Ralph Giordano, Necla Kelek, Alice Schwarzer und Hans-Peter Raddatz. Das Buch möchte auf diese Weise unberechtigte von berechtigter Kritik trennen, Anregungen für eine Versachlichung der öffentlichen Diskussion liefern und ein Plädoyer für den Einzug der Vernunft in die Auseinandersetzungen um die Religion des Islam in Deutschland darstellen.
Islamfeindlichkeit. Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen. Hrsg. von Thorsten Gerald Schneiders. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2009.