Stellen Sie sich vor, Sie sind Klimadiplomat. „Nein!“, sagen Sie, doch nicht so ein Versager, der die ganze Menschheit mit ins Verderben reißt. Aber genau deshalb sollten Sie es einmal versuchen – im Kartenspiel wenigstens. Beim „Klimapoker“ werden Sie erleben, wie schwer es ist, Klimakonferenzen auszurichten. Zu groß ist die Differenz zwischen Verursachern und Leidtragenden der Erderwärmung. Da muss man im Kleinen Allianzen suchen und Länder an einen Tisch, sprich auf die Hand, bekommen, die vergleichbar sind beim CO2-Ausstoß, bei Unwetterschäden oder klimabedingten Todesopfern.
Selbst wenn man das geschafft hat, ist Einigung noch weit, denn es gibt Länder wie Armenien, Nicaragua oder Guyana, die wollen immer weiterverhandeln, deren Karten werden Sie einfach nicht los. Die besten Karten im Klimapoker gehören Ländern, die frei sind von jeglicher Schuld, weil sie kaum CO2 produzieren und gleichzeitig kaum klimabedingte Schäden und Opfer haben – zumindest bis jetzt. Der Tschad ist ein solches Land, wenn man dem Klima-Risiko-Index der Umweltorganisation Germanwatch, auf dem das Spiel basiert, glauben darf. Und ist es nicht schön, dass man mit dem armen Tschad fast sicher einen Stich machen kann? Das bringt einen aber nur wieder in die Situation, die nächste Klimakonferenz auf die Beine stellen zu müssen.
Klimapoker, ein Spiel von Andrea Meyer, ist für 9,90 Euro über www.bewitched-spiele.de erhältlich.