Stellen Sie sich vor, Sie wollen ihr Kind mit einem neuen Kuschelkameraden beglücken. Im Spielwarengeschäft geben Sie Unsummen für vollautomatisierte Babypuppen oder naturgetreue Gorillaplüschimitationen aus, nur um zu erleben, wie Ihr Liebling beim Einschlafen doch nach dem alten Stofffetzen brüllt, der vor vielen Jahren mal ein Schwein, ein Hase oder auch ein Zebra gewesen sein könnte. Versuchen Sie es doch einmal mit einer Shwe-Shwe-Poppi. Die farbgewaltigen kleinen Monsterstoffwesen haben einen entscheidenden Vorteil: Sie entstammen direkt der Fantasie von Kindern. Ihre Designer sind Thobi, Siyanda, Buysile, Philiswe, Kuti, Nozipho, Hope und Faith – acht Kinder der Zola-Kinderkrippe in Soweto, Südafrika. Die meisten der dort vom African Children’s Feeding Scheme betreuten Kinder sind Aidswaisen, viele von ihnen sind selbst mit HIV infiziert. Wie alle Kinder überall auf der Welt malen sie gern. Es entstehen merkwürdige Fabelwesen mit schrägen Proportionen, liebenswerte einzigartige Charaktere. Aus den Zeichnungen der Kinderkünstler fertigen ihre Großmütter in Handarbeit die fantasievollen Puppen und verwenden dafür nur traditionelle südafrikanische Shwe-Shwe-Stoffe. Durch dieses Teamwork erhalten die Großmütter ein Einkommen, das ihnen hilft, die Kinder zu versorgen. Und sagen Sie selbst: Könnten Sie eine Shwe-Shwe-Poppi von der Bettkante weisen?
Shwe-Shwe-Poppis, 38 Euro, www.isandi.no, Berlin: KaDeWe, München: Oberpollinger, Hamburg: Alsterhaus.