Über lang anhaltende Ressentiments und die ewige Bringschuld derjenigen, die sich integrieren
Offenbar nie. Die Forderung nach Integration hat kein Ende, man wird nie richtig Teil von »wir Deutsche«. Wenn man alles erfüllt, was meines Erachtens zu einer Integration gehört – Sprachkenntnisse, Staatsbürgerschaft, Beruf, Rechtstreue – ist man hinterher eben ein gut integrierter Migrant. Aber wehe, man macht etwas falsch: Dann wird die Integration wieder aberkannt. Sie wird als ewige Bringschuld gehandhabt, über Generationen vererbt. Man schafft nie den Sprung in die Selbstverständlichkeit. Darum fühlt sich das Zugehörigkeitsversprechen unecht an.
Protokolliert von Dilek Güngör
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