Vom Fachsimpeln in Amsterdam über Luxus, Lederhosen und ein schwarz-weißes Gastspiel in München bis zum „Okzident im Orient“ in Marokko – so weit reicht das Spektrum, das Dieter Strauss in seinen 33 Berufsjahren beim Goethe-Institut zurückgelegt hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren Jakarta, Paris, Santiago de Chile und São Paulo. Als Germanist war Strauss zunächst als Assistent an der Uni Bonn und als DAAD-Lektor tätig, bevor er zum Goethe-Institut kam, wo er zeitweise stellvertretender Generalsekretär und mehrfach Leiter von Auslandsinstituten war.
Strauss beginnt seine Erinnerungen Mitte der 1970er-Jahre in Amsterdam, wo er auf einen nur mäßig interessierten Martin Walser trifft. Weitere prominente Zeitgenossen, denen er in seiner Zeit als Goethe-Mitarbeiter begegnet, sind Michael Mann, Günter Wallraff, Sebastian Haffner und Klaus Doldinger. Strauss mischt in seiner Autobiografie persönliche Schilderungen mit Einblicken in die deutsche Zeitgeschichte und Reflexionen über die Aufgaben deutscher Auswärtiger Kulturpolitik. Dabei wirft er immer auch einen Blick auf Kultur, Politik und Gesellschaft der Gastländer. So lässt er die Praxis der deutsch-ausländischen Kulturbeziehungen lebendig werden.
Diesseits von Goethe. Deutsche Kulturbotschafter im Aus- und Inland. Von Dieter Strauss. Adatia-Verlag, St. Augustin, 2009. 192 Seiten.