Chinas Aufstieg zur Supermacht im 21. Jahrhundert wird meist an seiner wirtschaftlichen und politischen Entwicklung festgemacht. Die außenkulturpolitische Dimension wird dabei oft außer Acht gelassen. Lässt sich das Konzept von Soft Power, das Joseph Nye am Beispiel der Vereinigten Staaten entwickelt hat, für die chinesische Politik und Kultur nutzbar machen? Worin muss sich chinesische Soft Power vom amerikanischen Modell unterscheiden? Diesen und anderen Fragen geht Sheng Ding in seiner Dissertation nach. Er setzt sich mit dem konzeptionellen Rahmen von Nyes Ansatz auseinander und prüft die theoretischen und empirischen Bezüge zum modernen China. Er beschreibt die Ressourcen für Chinas Soft Power, deren historische Entwicklung und ihre Rolle im Modernisierungsprozess. Sheng Ding macht deutlich, dass ein wesentliches Element der chinesischen Soft Power in seiner kulturellen Attraktivität für andere Staaten und ethnische Gruppen besteht. Weitere Schwerpunkte seiner Untersuchung bilden die Sprachverbreitungspolitik Chinas, die Beziehungen zu Ostasien, Afrika und Lateinamerika sowie Chinas nationale Imagebildung durch Soft Power. (Cz)
The dragon’s hidden wings. How China rises with its soft power.
Von Sheng Ding. Lexington Books, Lanham/MD, 2008. 199 Seiten.