Von dieser Frage lässt sich Patrick Schreiner in seiner Dissertation leiten. Er entwickelt Bausteine, um die Auswärtige Kulturpolitik theoretisch zu unterfüttern. Schreiner will damit dazu beitragen, eine Methodologie für die empirische Analyse der Außenkulturpolitik zu entwerfen. Hierfür untersucht er die Theorien zu internationalen Beziehungen, Nationalismus, Staat und Kultur sowie das Potenzial der interpretativen Sozialwissenschaft und der Semiotik für die Analyse von Auswärtiger Kulturpolitik. An Beispielen aus der Praxis wie der Ping-Pong-Diplomatie mit China, den Olympia-Boykotten, dem Austausch großer Kunstausstellungen zwischen den USA und Deutschland im Jahr 2004 oder der euromediterranen Partnerschaft überprüft er, wie plausibel seine theoretischen Überlegungen sind. Schreiner macht deutlich, dass die Auswärtige Kulturpolitik für die moderne Staatenwelt eine große politische Relevanz besitzt. Für seine Arbeit erhielt er den Rave-Forschungspreis Auswärtige Kulturpolitik 2010 des Instituts für Auslandsbeziehungen.
Außenkulturpolitik. Internationale Beziehungen und kultureller Austausch. Von Patrick Schreiner. Transcript Verlag, Bielefeld, 2011. 448 Seiten.