Stellen Sie sich vor, Sie wären Hoteldirektor in einer europäischen Metropole. Gerade haben Sie einen Kurs in Ethnomarketing besucht, um neue Zielgruppen zu erschließen. Man erzählte Ihnen, dass der europäisch-muslimische Markt bereits 15 Millionen Menschen umfasst. Grund genug, sich zu fragen, was muslimische Gäste glücklich macht, und in Dusche und Bad auf Halal-Shampoo zu setzen. Denn viele Muslime kaufen, wenn möglich, Waren, die nach Koran-Vorschriften als erlaubt, halal, gelten. Bestimmte Emulgatoren und Gelatine, die Bestandteile vom Schwein enthalten, sowie genetisch veränderte Zusatzstoffe sind verboten.
Die niederländische Firma Sahfee care produziert solche „islamisch korrekte“ Badekosmetik. Das Shampoo duftet nach Kokos, ist von milchiger Konsistenz und verspricht – wie jedes Haarwaschmittel – Volumen. In Spanien hat sich bereits die erste „Halal“-Verbraucherschutzorganisation gegründet. McDonald’s, KFC und Nestlé wollen entsprechende Produktlinien entwickeln. Ender Cetin, Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit an der Sehitlik Moschee in Berlin-Neukölln, hat zwar noch nie etwas von Halal-Shampoo gehört, bestätigt aber, dass immer mehr Muslime darauf achteten, wofür sie ihr Geld ausgeben. Das sei ein Trend innerhalb der neuen Generation, die nicht mehr wie die Eltern im Discounter einkaufen. Viele verstünden das Halal-Shopping als gottesfürchtige Handlung.
Halal-Shampoos können unter www.al-tamhid-verlag.eu bestellt werden, 300 ml kosten 2,50 Euro.