Wer hat das Recht, beim sogenannten Nation Branding der „brand manager“ zu sein: demokratisch gewählte Staatsmänner ohne Marketing-Fachkenntnisse oder Werbeexperten ohne demokratische Legitimation? Dies ist nur eine der Fragen, denen die vorliegende Publikation nachgeht. Als Überblickswerk ist sie nicht nur für die akademische Auseinandersetzung, sondern auch für die Praxis geeignet. Neben Länderbeiträgen aus Ägypten, Brasilien, Bolivien, Chile, Deutschland, Estland, Frankreich, Island, Japan, Russland, Südafrika und Ungarn vermitteln die Aufsätze auch Hintergrundwissen darüber, wie Techniken des Branding auf Nationen angewandt werden können und welche Strategien zur Durchsetzung nötig sind. Darüber hinaus analysieren die Autoren den „country of origin effect“, der positive Assoziationen zwischen Land und Produkten erzeugt, und seine Auswirkungen auf das Nation Branding. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Nation Branding keine Vermarktung von Kultur ist, sondern kulturelle Vielfalt ermöglicht und großen wie kleinen Staaten gleichermaßen erlaubt, auf der internationalen Bühne eine Rolle zu spielen.
Nation branding. Concepts, issues, practice. Hrsg. von Keith Dinnie. Elsevier, Amsterdam, 2008. 264 Seiten.