In der UNO-Charta ist indes das Modell der souveränen Gleichheit aller Staaten niedergelegt. Ist es noch zeitgemäß? Machen globale Herausforderungen wie Aids, Staatszerfall, Terrorismus oder Klimawandel neue Formen globalen Regierens und eine Neufassung des Völkerrechts notwendig? Fest steht: Der Kosovo-Plan der UNO würde, wenn er sich umsetzen ließe, einen Staat minderer Souveränität schaffen – und der internationalen Gemeinschaft mehr Verantwortung aufbürden. Ich plane einen Kurs über die rechtlichen Formen von Global Governance. Hat sich bereits ein Sondervölkerrecht für einzelne Staatenkategorien entwickelt, etwa gegenüber „gescheiterten Staaten“, die ihre Bevölkerungen nicht vor Krisen schützen können? Welche Interventionsmöglichkeiten hat die internationale Gemeinschaft? Ist die Schaffung eines Protektorats zulässig? Wir werden den Diskurs in verschiedenen Rechtskulturen sowie bi- und multilaterale Verträge untersuchen. Und vielleicht ein Idealmodell für verantwortliches globales Regieren herausarbeiten.